CA

Wie macht sich die Cerebelläre Abiothropie (CA) bemerkbar?

Die häufigsten Symptome, die bei der Cerebellären Abiotrophie in unterschiedlichen Schweregraden beobachtet werden, sind unkontrollierte Bewegungen (Ataxie). Als Ursache für das Entstehen der Krankheitssymptome wird das Absterben der Nervenzellen (Purkinje Zellen) des Kleinhirns angesehen. Über das Kleinhirn werden alle Bewegungen, Gleichgewicht, Koordination und Feinmotorik gesteuert. Von Cerebellären Abiotrophie betroffene Pferde fallen durch unterschiedlich starke Störungen im Ablauf der Bewegungen im Kopfbereich und insbesondere der Vordergliedmaßen auf. Bei schweren Fällen sind schon erste Anzeichen einer Cerebellären Abiotrophie kurz nach der Geburt zu sehen. Gewöhnlich sind jedoch bei von Cerebellären Abiotrophie betroffenen Fohlen bei der Geburt und in den ersten Lebensmonaten keine oder kaum wahrnehmbare Veränderungen festzustellen, erst mit etwa drei Monaten werden die Anzeichen zunehmend deutlicher. In manchen Fällen verläuft die Erkrankung allerdings auch sehr protrahiert, so dass erste Symptome erst beim Absetzen von der Mutter auftreten, oder beim Jungpferd, das mit dem Training beginnt.

Bei der Untersuchung durch den Tierarzt kann über die neurologische Untersuchung eine Kleinhirnproblematik erkannt werden. Eine abschließende Diagnose ist allerdings nur über den histopathologischen Nachweis post mortem möglich. Unabhängig von der Schwere der Symptomatik werden die betroffenen Tiere häufig euthanasiert.

Erbgang

Die Cerebelläre Abiotrophie wird monogen autosomal rezessiv vererbt. Bei diesem Vererbungsmodus kann die Erbanlage für die Erkrankung „versteckt“ von gesunden Trägertieren (Anlageträger) an die Nachkommen weitergegeben werden.

Das Testverfahren soll dem Züchter ermöglichen, die Anpaarung zweier Anlageträger zu vermeiden und damit das 25-prozentige Risiko der Erzeugung von Merkmalsträgern (erkrankte Tiere) auszuschließen.

Informationen zu den Test-Ergebnissen

N/N: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist das Pferd anlagefrei. Das Pferd besitzt keine mit dem entsprechenden Genombereich assoziierte Marker.
N/CA: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist das Pferd ein Anlageträger (1 Kopie des entsprechenden Allels).
Das Pferd weist mit dem entsprechenden Allel assoziierte Marker auf, wird als phänotypisch normal und als Träger des entsprechenden Allels betrachtet. Bei Anpaarungen mit anlagefreien Paarungspartnern treten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine entsprechenden Merkmalsträger auf. Die auslösende Mutation wird zu fünfzig Prozent an die Nachkommen weitergegeben.
CA/CA: Merkmalsträger (2 Kopien des entsprechenden Allels). Das Pferd wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an der Genkrankheit erkranken bzw. ist bereits erkrankt. Das Pferd wird die auslösende Mutation zu hundert Prozent an die Nachkommen weitergeben.

Bestimmungen im Zuchtprogramm

Deutsches Reitpony (und für die Reitponyzucht zugelassene Connemara Pony Hengste) und Kleines Deutsches Reitpferd
Seit dem Zuchtjahr 2019 werden alle Hengste, die in Hengstbuch I oder Hengstbuch II eingetragen sind oder eingetragen werden, auf Cerebelläre Abiotrophie (CA) mit Hilfe des Gentests untersucht. Der jeweilige Zuchtverband wird das Ergebnis des Gentests in der Tierzuchtbescheinigung und in der Datenbank dokumentieren. Die Ergebnisse werden auf der Website der FN veröffentlicht. Das Ergebnis hat keinen Einfluss auf die Eintragung der Ponys.
Sollten beide Elterntiere nachweislich frei von dem Gen für Cerebelläre Abiotrophie sein, entfällt die Verpflichtung der Untersuchung.

Test-Ergebnisse

Die der FN vorliegenden Test-Ergebnisse sind auf der Internetseite der FN unter den Anlagen im Bereich Zucht – Gendefekte veröffentlicht. Die Informationen sind von den Zuchtverbänden an die FN übermittelt worden. Falls dazu Fragen sind, dann bitte bei dem zuständigen Zuchtverband nachfragen.
Auf den individuellen Hengstseiten der Connemara Pony Vereinigung e.V. sind die Ergebnisse, soweit bekannt, eingepflegt.

 
Zu den FN-Testergebnissen: https://www.pferd-aktuell.de/relaunch/assets/filePush.php?id=2048&name=2022_Ergebnisse+Hengste+Gentest+CA.pdf