17.01.2024 – Sportponyförderung 2023 – Die Turniere

 

Heidi Deryck mit Viller Belle Fleur

 

Als Reiter vom störrischen Esel zum erfolgreichen Connemarapony Von Frieda Giesen  

Viller Belle Fleur, meist nur „Fleur“ genannt, ist das Pony, in das ich mich vor nun fast schon vier Jahren verliebt habe. Das 1,44 m Connemarapony von Heidi und Heinrich Deryck in Goch-Hommersum hatte es mir schon vom ersten Moment an angetan – obwohl ich es schon als sensibel und irgendwie speziell beschreiben möchte. Fleur steht auf dem Gestüt Viller in einer kleinen Stutenherde mit ihrer Vollschwester Bluebell von TC Bourbon Boy, ihrer Mutter Eva Luna von Easter v.d. Leliaard und ihrer Großmutter Hazel von Hazy Match. Sie ist eine Staatsprämienstute und hat die Stutenleistungsprüfung absolviert. Doch dass ich einmal so ein tolles Pony auf Turnieren reiten würde – daran mochte ich noch nicht mal ansatzweise denken.  

Ich selbst wohne sehr ländlich in Hassum mit einer Obstwiese hinter dem Haus. Um diese kurz zu halten, stehen darauf stehen ein Shetlandpony und ein Esel. Meine Familie hatte keinen engeren Bezug zu den Tieren, anfangs waren sie recht scheu und nach und wurden nach wurden zutraulicher. Ab 2015 habe ich beide Tiere geputzt, durchs Dorf geführt, Bodenarbeit geübt und konnte sogar auch auf dem Esel reiten. Auch ohne Sattel machte mir das großen Spaß, so dass ich mit sieben Jahren begann, einmal die Woche in einer Reitschule Unterricht zu nehmen. Später wechselte ich dann in eine andere Reitschule, wo ich auch viel Stallarbeit machte – all das, was ich schon von Pit und Ben kannte, konnte ich dort intensiver lernen. Und das hat mich noch näher an dieses wunderbare Hobby herangeführt. Für mich stand fest: Ich will mehr!  

So probierte ich das ein oder andere Mal mit meinen Eltern Ponys aus. Wirklich gefunkt hat es aber erst Ende 2019, als ich über eine Bekannte meiner Eltern zu Familie Deryck kam, die erfolgreich Connemaraponys züchtet. Dort stand „Fleur“, die ich auch direkt reiten durfte. Sie war erst fünf Jahre, noch sehr unerfahren – aber wir haben uns direkt gut verstanden. Fortan bin ich jeden Samstag mit dem Fahrrad zu Heidi gefahren, die mir auf ihrem Hof Unterricht gab. Eines unserer Lieblingsdinge ist zum Beispiel mit Halsring zu reiten oder einfach durch den Wald oder über Wiesen galoppieren.  

Knapp zwei Jahre später habe ich mich dann im RuFV Asperden angemeldet, wo ich donnerstags Springunterricht erhielt. Auch zwischendurch kam ich häufiger zu Fleur, und wenn Heidi in Urlaub war, kümmerte ich mich um die anderen Connemaraponies und ich freundete mich immer mehr mit dieser tollen Rasse an.  

Dann kam im Februar 2021 der Zeitpunkt, wo Heidi mich zu meinem ersten Springturnier gemeldet hatte. Fleur war ganz entspannt und hat mich sicher durch den Parcours gebracht. Ein spannendes Erlebnis – was uns beiden total Spaß gemacht hat. Wir starten nun regelmäßig 10 bis 12 mal pro auf Springturnieren im Kreis Kleve. Ab und zu reite ich auch im Dressurviereck, was auch sehr schön ist und immer zu einer Platzierung führt. Im den Osterferien ritt ich bei einem Lehrgang zum Reitabzeichen RA5 mit, die Richterin war ganz angetan von dem Connemarapony und belohnte uns mit hohen 8-er Wertnoten. Im Sommer durfte ich mich dann über meinen bisher größten Erfolg freuen, als ich beim 3-tägigen Turnier in Asperden im allerersten A-Springen startete, ein A*Springen mit Idealzeit, welches wir am Ende tatsächlich gewonnen haben! Und in A*-Stilspringen den 2. Platz erreichte. Sehr beeindruckend war auch das Ponyturnier in Xanten, bei dem Reiter aus dem ganzen Bundesgebiet starteten und wir uns eine Platzierung im A-Stilspringen sicherten. Insgesamt erzielten Belle Fleur und ich eine Jahresgewinnsumme von 177 €, was auch der Züchterin sehr gefällt. Aber auch der Springlehrgang im Herbst bei Klaus Reinacher, dem westfälischen Landestrainer für Ponyreiter und Junge Reiter war ein Highlight für mich, bei dem wir beide viel gelernt haben. Das hat mir bspw. geholfen, dass wir im November unser erstes A**-Springen geritten sind, worauf ich sehr stolz bin.  

2024 wird ein Jahr mit gemischten Gefühlen: Auf der einen Seite habe ich viele Ziele: Reitabzeichen RA4, der Lehrgang der Ponysportförderung Unterer Niederrhein, möglichst viele (und erfolgreiche?) A* und A**- Turniere. Auf der anderen Seite weiß ich auch, dass meine Ponyturnierzeit dieses Jahr enden wird. Aber Fleur (und die anderen Connemaraponys) werde ich immer noch weiter reiten. Und es kommen immer wieder neue Fohlen, die ich immer gerne auf der Fohlenschau begleite.  

Meine Eltern, die wirklich keine Ahnung von Pferden haben, und ich sind sehr froh, dass Heidi mich so unterstützt. Ich liebe diese Tiere und den Sport mit ihnen und hoffe, dass ich das noch lange so machen kann. Ich habe noch soviel vor …