09.04.2014 – Dowdstown Daylight in Class I gekört, von Susanne Lehmann

 

Sohn des Burning Daylight in Irland gekört

 

 

Bei den Hengstkörungen der Connemara Pony Breeders‘ Society in Irland wurden auf den Körplätzen Mullingar und Clifden rund 60 Junghengste aufgetrieben – eigentlich einer mehr als gemeldet, da einer der Züchter auf dem ersten Termin aufgrund einer Verwechslung einen falschen (und bereits in Class I gekörten) Hengst vorstellte.

 

Von den ausgestellten Hengsten erhielten insgesamt 20 das positive Körurteil in Class I. Erfreulich wenig der Class II-Hengste wurden dann überhaupt noch dem Tierarzt vorgestellt, denn auch für die Eintragung in Class II ist die tierärztliche Untersuchung Voraussetzung. Die meisten dieser Hengste werden also nicht in die Zucht gehen, bei dem in Irland gerade herrschenden Überangebot sicherlich keine falsche Entscheidung!

 

Kontrovers hingegen wurde das Starterfeld an sich bewertet, da gab es die Position, dass zu viel Performance-Linien vorgestellt wurden. Während es eigentlich selbstverständlich ist, dass Typ und Performance in der Rasse einhergehen, wird im Mutterland schon wieder Grabenpflege betrieben. Die Entwicklung bleibt abzuwarten.

 

Dowdstown DaylightBei der genauen Betrachtung der sporterfolgreichen Vererber hatte Silver Shadow jeweils 2 Söhne und 2 Enkel am Start, die beiden Söhne und ein Enkel gingen in Class I. I Love You Melody, dessen Sohn Blackwoodland Rock derzeit der Top-Springer auf der Website der CPBS (Bilder von der EM in Arezzo 2013) ist, war durch 2 Söhne vertreten, wiederum einer kam in Class I. Interessanterweise gab es 3 Söhne von Dexter Leam Pondi, einer in Class I – am Springen hat es nicht gelegen. Gwennic de Goariva hatte zwei Söhne, die beide nicht in Class I gingen. Builder’s Delight war durch einen Sohn in Class I vertreten, ein mir bisher nicht geläufiger Vererbername. Westside Mirah machte mit seinen 2 Söhnen und 3 Enkeln schon einen kleinen Prozentsatz der Teilnehmer aus, aber nur ein Enkel kam in Class I. Kilmore Diamond mit einem Sohn und Templebready Fear Bui mit zwei Söhnen wurden nicht berücksichtigt. Beide Söhne des Castleside JJ Junior erhielten Class I zugesprochen.

Dowdstown Daylight Erfreulich aus deutscher Sicht war der in Class I gekörte Hengst Dowdstown Daylight (beide Fotos) von Burning Daylight aus der Millparks Victoria von Coral Star, gezogen von James Hoare und ausgestellt von Nora Browne in Cappagh, Co. Waterford. Burning Daylight ist bereits seit einigen Jahren in Irland zuhause und ist mit großen Springmeriten beworben worden, weshalb er natürlich in einer Reihe mit den großen Springvererbern genannt werden muss! Rechnen wir diese 23 Hengste der „Springfraktion“ zu, machen die daraus 10 in Class I gekörten Hengste immerhin die Hälfte der Class I-Hengste aus.

 

Was natürlich nicht heißt, dass es ansonsten an „großen“ Name gemangelt hätte! Wobei aber auch nicht zwangsläufig jeder Hengst, der schon über durchaus hochdotierte Schautitel in seiner noch jungen Laufbahn zurückschauen konnte, deswegen auch als künftiger Class I-Hengst gekört wurde, was hier und da zu Verstimmung führte. Ein aus England angereister Hengst wurde unverrichteter Dinge wieder fortgeschickt, ein Hengst mit einem ganz ganz bekannten Vorführer konnte die Kommission, besetzt aus Claire Oakes, Philip Scott und Malachy Gorham, leider auch nicht überzeugen, obwohl alle wußten, dass er nach England wechseln sollte, wenn er in Class I gekört würde. Die Entscheidungen fielen bestimmt nicht immer leicht, wobei sicher die drückende Vielzahl der bereits in Irland stationierten Hengste und die manchmal etwas enttäuschende Qualität vor Ort mit dazu führten, sich nur noch an den Besten des Lots zu orientieren – eine Tendenz, die sich zum Wohle der Rasse hoffentlich noch lange fortsetzt.