15.10.2017 – Internationale Connemara Pony Schau in Belgien, von Susanne Lehmann

 

Connemara Ponys aus Deutschland hoch erfolgreich

 

 

Bereits im September 2016, zur internationalen Schau der Connemarapony Vereinigung e.V. in Wickrath, hatte Christa Duchamps aus Belgien bekannt gegeben, dieses Jahr im September eine internationale Schau in Belgien veranstalten zu wollen. Frühzeitig hatte sie begonnen, die Veranstaltung vor allem auf Facebook zu bewerben, und unzählige Züchter hatten ihre Teilnahme zugesagt, so dass eine wirklich tolle Schau zu erwarten war.

 

Am Wochenende des 23. und 24. September 2017 war es dann soweit, mehr als 80 Ponys waren in den internationalen Schauklassen am Start, davon allerdings nur zwei aus Deutschland, aus den (deutlich näher gelegenen) Niederlanden war kein Teilnehmer gemeldet. Alle übrigen Teilnehmer stammten aus Frankreich und Belgien. Von den zahlreichen Facebookern ließ sich kaum jemand blicken, aber sicherlich waren sie alle sozusagen „facebook-live“ dabei.

 

Als Richter-Team fungierten Fiona und Tomas Grimes aus Irland, ganz professionelle Aussteller, deren größter Erfolg sicherlich der Titel des Supreme Champions 2016 für die Stute Lackragh Beauty war. Auch Pascal Wandon aus Frankreich war zum richten geladen, er war viele Jahre rechte Hand des französischen Top-Züchters Hubert Laurent und hat mit ihm großartige Erfolge verbucht, inzwischen ist er selbst als Züchter etabliert und erfolgreich. Als Assistentin sozusagen fungierte Che Hetherington aus Australien, die mit ihrem Freund Tim eine dreimonatige Rundreise in Europa macht und die gerade aus Deutschland, wo sie mehrere Gestüte besucht hatten, eingetroffen waren. Sie stellte auch zahlreiche Fotos für diesen Bericht zur Verfügung, herzlichen Dank. Der Cheforganisatorin Christa war es im Vorfeld gelungen, wahre Schätze an Ehrenpreisen für die Schau zu sammeln, so dass jeder Teilnehmer eine Präsenttüte überreicht bekam, eine unglaublich gute Vorbereitung mit großem persönlichen Einsatz. Der Tisch wurde zu jeder Klasse wieder neu gedeckt.

 

Die Schauklassen starteten mit der Klasse der Wallache, die überlegen Punch Mirette Aubier für sich entschied: ein Wallach von Imperator Melody aus der Sea Blue de l’Aubier von Garryhinch Millrace, ausgestellt von S. Vanderauweren aus Belgien, gezogen von Christiane Dhoore, vermutlich in Frankreich. Vater Imperator ist durch sein Wirken in Deutschland hierzulande kein unbekannter, Muttervater Garryhinch Millrace war Supreme Champion in Poitiers und ist inzwischen wieder nach Irland zurückverkauft worden.

 

Weiter ging es mit den Partbreds verschiedener Altersklassen, hier hatte Freya du Ham schließlich die Siegerschärpe um: die zweijährige Stute ist eine Tochter des Dexter Leam Pondi aus der Plume Normande von einem weiteren Top-Springvererber, dem New Forest Kantje’s Ronaldo, Springblut pur sozusagen, gezogen und im Besitz von Jean Jacques Castelain aus Frankreich, der insgesamt mit vier Nachkommen von Dexter Leam Pondi auf der Schau war, die anderen waren Connemaras aus seiner Grey Rock Tina, die in Wickrath zuletzt Reserve-Siegerstute wurde.

 

Weiter ging es mit den Jugendklassen der Connemaras, bei den Jährlingshengsten siegte Genie du Ronval von Silver Shadow aus der P’tit Lou des Blanpins von Grange Surf Sparrow, gezogen und im Besitz von Anne Lamblot in Frankreich, ein rotbrauner Hengst, der seine fünf Konkurrenten hinter sich zu lassen wußte. In der Klasse der Jährlingsstuten, wiederum mit sechs Teilnehmerinnen, wurde Guyane des Noyers von Don Juan V aus der Selva de l’Aubier von Cocum Thunder Boy aus der Zucht und dem Besitz von Gossart Florent aus Frankreich nach vorn gestellt, eine altersgerecht „durchwachsene“ Klasse.

 

Fünf Stuten wurden in der Klasse der zweijährigen ausgestellt, auch hier war das Erscheinungsbild der Klasse zwischen Schau-Standart und gerade von der Weide geholt – also eher uneinheitlich. Die Siegerin war eine weitere Tochter des Don Juan V: Fenixe de Malsaire stammt aus der Kleinia de la Foret von Glenree Bobby, gezogen und ausgestellt von Angelique Bastian aus Frankreich. Eine rahmige, typvolle Stute, die mit ganz lockeren und geregelten Bewegungen gefallen konnte. Diese Klasse war allein von Stuten aus Frankreich beschickt, zweite wurde Free Style du Ralmar von Jobic de Coatreal, gezogen und im Besitz des Gestüts du Ralmar.

 

Bei den 3-jährigen Hengsten waren vier Hengste am Start, hier entschied sich das Richterteam für Eoghan de Seguret von Coolillaun Cushlawn aus der Uranie de Seguret von Kingstown Rory, gezogen von der Elevage de Seguret in Frankreich und nun im Besitz der Gastgeberin Christa Duchamps von Kiya’s Connemaras in Belgien. Dicht auf den Fersen war ihm der zunächst vorangestellte Embleme de Ham von Dexter Leam Pondi aus der Grey Rock Tina von New Beginning, vorgestellt von J.J. Castelain aus Frankreich.

 

Auch die Siegerin der Klasse der 3-jährigen Stuten stammte aus Frankreich, war aber leider die einzige ausgestellte Stute dieser Klasse: Eire Light de Rhonon ist eine Tochter des Coolillaun Cushlawn aus der Bracken Cashel Queen von Cloon-Eile Cashel, gezogen und ausgestellt von der Elevage de Rhonon. Eine ganz gefällige und harmonische, dabei nicht zu mächtige Stute mit ganz viel weiblicher Ausstrahlung und ansprechenden Bewegungen, die im anschließenden Jugendchampionat Reserve-Jugendchampion hinter der Championesse, der zweijährigen Stute Fenixe de Malsaire, wurde.

 

Bei den Hengstfohlen traten vier Fohlen aus Belgien gegen eines aus Frankreich und eines aus Deutschland an, die Fohlen durften wahlweise freilaufen oder vorgeführt werden. Obwohl ihm die acht Stunden auf dem Hänger am Vortag noch deutlich anhingen, konnte Ekely’s Aisling von Glencarrig Knight aus der Ekely’s Niamh von Frederiksminde Hazy Match, aus der Zucht und dem Besitz von Susanne Lehmann aus Deutschland, die Klasse für sich entscheiden, gefolgt von Kiya’s Legolas Legendary Lightning von Cracker Boy Melody aus der Riyade Agora von Kefir de l’Etang, ausgestellt von Christa Duchamps aus Belgien.

 

Bei den beiden Stutfohlen wurde die recht weit entwickelte Kiya’s Leywa de Dal von Rialto Gilian Seguret aus der Dame Solis de Seguret von Lake Lad, gezogen von Christa Duchamps und im Besitz von Therese Massoin, beide Belgien, vor Kiya’s Lestrange Bellatrix von Cloon-Eile Cashel aus der Zucht und dem Besitz von Christa Duchamps, gestellt. Das Stutfohlen wirkte zwar deutlich rahmiger, doch das Hengstfohlen konnte in Rassetyp, Fundament und Bewegung punkten und wurde zum Siegerfohlen ernannt, das Stutfohlen wurde Reserve-Siegerfohlen.

 

Vier Stutenklassen schlossen sich an, zunächst die Klasse der Stuten mit Fohlen bei Fuß bis 10 Jahre, in der leider nur drei Stuten ausgestellt waren, und die die in Deutschland gezogene Ekely’s Niamh von Frederiksminde Hazy Match aus der Nire Valley Heather von Monaghanstown Fionn, gezogen und im Besitz von Susanne Lehmann, für sich entscheiden konnte. Sie war bereits die Siegerstute auf der ersten internationalen Schau in Wickrath gewesen. Auf Rang zwei platzierte sich Dame Solis de Seguret von Lake Lad aus der Vanlongoria de Seguret von Grange Surf Sparrow, gezogen vom Gestüt de Seguret in Frankreich und nun ausgestellt von M. Asselborn in Belgien, die auch Mutter zum siegreichen Stutfohlen ist.

 

Bei den Stuten mit Fohlen bei Fuß älter als 10 Jahre waren von vier Nennungen nur drei Stuten am Start, hier trug Surfie d’Erine von Grange Surf Sparrow aus der Joyce de Seguret von Hableur de Ravary, gezogen vom Gestüt d’Erine, nun ausgestellt von Luc Scholliers in Belgien, den Sieg davon. Vater Grange Surf Sparrow war jahrelang in Deutschland auf dem Gestüt Glaskopf im Einsatz, bevor er nach Frankreich veräußert wurde. Zweite wurde Pomone Briovere von Kimono Melody aus der Epona Briovere von Uriel de Neuville, gezogen vom Gestüt de Briovere in Frankreich und nun von Christa Duchamps ausgestellt.

 

Mit der Klasse der 4- bis 10-jährigen Stuten ohne Fohlen war die größte Stutenklasse der Schau im Ring, neun Stuten genannt, sieben ausgestellt, der Sieg ging an den Irland-Import Kyletaun Poppy von Currachmore Cashel aus der Portduff Jenny von Kenagh King, gezogen von Pat Liston, nun ausgestellt von Aurelien Jault in Frankreich. Vater Currachmore Cashel war seinerzeit Supreme Champion in Clifden und hat viel hoch erfolgreiche Nachzucht gebracht, Tochter Poppy ist eine ganz harmonische Stute mit gutem Fundament. Zweite wurde Dark Lady von Bobby Joe aus der Aines Pride von Ashfield Festy, gezogen von Deirdre O’Connor in Irland, nun ausgestellt vom Gestüt d’Andaine in Frankreich.

 

In der letzten Stutenklasse für Stuten älter als 10 Jahre wurden weitere sieben Stuten ausgestellt, hier tanzte sich Kleinia de la Foret von Glenree Bobby aus der Voyelle de Ruere von Island Earl, von F. Vitte in Frankreich gezogen, nun im Besitz von A. Bastian aus Frankreich, an die Spitze. Vater Glenree Bobby ist in Frankreich ein geschätzter Springponymacher, Großvater Island Earl (von Carna Dun) ist als einer der Wegbereiter der Connemara Pony Zucht in Frankreich bekannt. Kleinia ist Mutter zum Jugendchampion Fenixe de Malsaire, eine hier sehr erfolgreiche Familie also. Auf Rang zwei stand Rebel Wind du Luot von Six Pence Duff aus der Quinette III von I des Cartes, gezogen vom Gestüt du Luot in Frankreich, nun bei Amelie Delacuvelerie in Belgien zuhause, auch hier wieder die Verbindung französischen Springbluts.

 

Bei der Auswahl der Siegerstute wurde die in Deutschland gezogene Ekely’s Niamh herausgestellt, Reservesiegerin wurde die Siegerin der letzten Stutenklasse, Kleinia de la Foret.

 

Wie bei den Stuten wurden die Klassen der Hengste in bis und über 10 Jahre alt unterteilt. Die erste Hengstklasse war mit sechs Hengsten beschickt, die vor allem im Rassetyp sehr unterschiedlich wirkten. Allen voran stand Village Sparrow, ein Sohn des Grange Surf Sparrow, aus der Snow Line d’Albran von Ice and Fire d’Albran, gezogen vom Gestüt Weeping Willow in Frankreich, nun im Besitz der Gastgeberin Christa Duchamps aus Belgien, ein großrahmiger Hengst mit solidem Fundament. Er geht mütterlicherseits auf einen weiteren Top-Springvererber zurück: der Großvater Ice and Fire d’Albran ist inzwischen ins Mutterland Irland verkauft worden. Auf Platz zwei stand Dia de Seguret von Currachmore Cashel aus der Sultane de Seguret von Odysseus Melody, gezogen und im Besitz des Gestüts de Seguret, Belgien.

 

Nur zwei Hengste waren in der Klasse der älteren Hengste ausgestellt, der Sieg ging an Juariste du Moulin von Rocky Grichet aus der Chrystale du Moulin von Look at Me, gezogen von Nathalie Bonniau in Frankreich, ausgestellt vom Gestüt du Ralmar in Frankreich. Auf dem zweiten Platz stand Rocky des Foltiers von Oliver de Ravary aus der Sweety des Faugs von Kriter d’Or, gezogen vom Gestüt des Foltiers und ausgestellt von E. Berthelemot, beide Frankreich.

 

Der Titel des Siegerhengstes und der Reserve ging an die beiden jüngeren Hengste, Village Sparrow und Dia de Seguret. Als bestes Pony aus Belgien erhielt der Hengst Village Sparrow die Siegerschärpe, bestes Pony aus Frankreich wurde die Stute Kleinia de la Foret, bestes Pony aus Deutschland wurde Ekely’s Niamh. Der Titel des Senior Champion, im Gegensatz zum Junior Champion sozusagen, ging an Ekely’s Niamh, Reserve wurde die französische Stute Kleinia de la Foret.

 

Zur Auswahl des Supreme Champion waren auch die Jugendsieger mit im Ring, der Titel des Supreme Champion ging an Ekely’s Niamh, Reserve Supreme wurde die Jugendchampionesse Fenixe de Malsaire von Don Juan V aus der Reserve Siegerstute und Reserve Senior Championesse Kleinia de la Foret.