Erfolgreiche Ausstellung der Hengste aus Deutschland
Die Hengstschau in den Niederlanden am 23. März darf in jeder Hinsicht als voller Erfolg gewertet werden: nicht weniger als 25 Hengste aus vier Nationen gingen in der Körung und den Zuchtklassen an den Start und stellten sich der internationalen Jury.
Zur Körung wurden drei Hengste der Kommission vorgestellt, die mit Nina Gustavson aus Schweden, Tom MacLochlainn aus Irland sowie Joop de Jong und Jos van der Wal aus den Niederlanden besetzt war. Als einziger Hengst erhielt Sternbergs Moccachino, der aus deutscher Zucht von Arda’s Murphy aus der Sternbergs Snowfly von Skatholm Ladykiller stammt, die Zuchtzulassung in der Körklasse I. Der bereits 2010 geborene Hengst zeigte sich in der Entwicklung noch ein wenig unfertig, aber mit elastischen, raumgreifenden Bewegungen und einem ansprechenden Interieur. Der bei Peter und Alexandra Krämer in Sulzheim gezogene Hengst wurde von Frederique Niederer aus Vorden (NED) vorgestellt. Im Bild Rory Rolex von Dexter Leam Pondi, dessen Springvermögen seine Stärke war – zur Zuchtzulassung in Klasse I reichte es leider nicht.
Sternbergs Moccachino (links) konnte auch die Schauklasse der 3- bis 5-jährigen Hengste für sich entscheiden, gefolgt von Sternbergs Like Me (rechts) von El Larry aus der Maike von Diamant, ebenfalls natürlich von den Eheleuten Krämer gezogen, steht der 4-jährige Hengst aber auch noch in deren Besitz, genau so wie Sternbergs Silver Sam von Clifden Silver, der mütterlicherseits ein Halbbruder zu Like Me ist. Der 2009 gezogene Hengst stand hinter Rory Tiamo von Rory Rasputin aus einer Stute von Garryhinch Finn aus den Niederlanden auf Platz vier.
Bei den 6- bis 9-jährigen Hengsten konnte Wirthsmühle Delaney’s (links) einen weiteren Klassensieg für die deutschen Züchter verzeichnen. Der 2007 von Diamond Shamrock aus der Norlunds Primrose von Laerkens Cascade Dawn vom Gestüt Wirthsmühle, Klaus Neuhaus, gezogene Schimmelhengst gefiel vor allem durch seinen durch den ganzen Körper elastischen Bewegungsablauf mit viel Raumgriff. Delaney’s hatte den ganzen Weg von Dänemark auf sich genommen, er ist dort bei Anna Kyhl Gotske in Egtved zuhause.
Auf dem zweiten Rang stand Otto van Strijthagen (rechts), in den Niederlanden gezogener Sohn des Erin of Hazelfield aus einer Garryhinch Finn-Stute. Züchter und Besitzer des symphatischen Schimmels ist Frans Aussems aus Landgraaf in den Niederlanden. Auf Rang drei wurde Upper Ice Granit von Ice and Fire d’Albran aus einer Moyglare Bruff-Stute platziert, der in Frankreich geborene Schimmel ist inzwischen in Belgien zuhause. Auf Platz vier stand Delaney’s Halbbruder TC Bourbon Boy von Diamond Shamrock aus der Brandy von Ladylover. Der dunkelbraune Hengst stammt aus der Zucht und dem Besitz von Ulrike Schmitt in Mönchengladbach.
Bei den 10- bis 11-jährigen Hengsten war zwischen den beiden ersten Hengsten die Entscheidung nicht so einfach, doch der Sieg ging schließlich an Irish Boy of Hazelfield (links) von Apollon Pondi aus der Cailin of Hazelfield von Frederiksminde Hazy Match, ausgestellt von seiner Züchterin und Besitzerin Chris Dockx aus Lint in Belgien. Ein Hengst, der zwar ein wenig Schaukondition vermissen ließ, aber mit viel Substanz und guten Bewegungen überzeugen konnte.
Auf Rang zwei stand der ebenfalls erfolgsgewohnte AC-Samson af Engvang (rechts) von Skousboe Morning Rock aus einer Stute von Oxenholm Godot, der in Dänemark gezogene Hengst steht in Bremen bei May und Holger Reimann. Auf Rang drei stand TC McKinley von Munkholm Cobbergate aus einer Tochter von Atlantic Curragh. Der von Ulrike Schmitt in Mönchengladbach gezogen Hengst ist dort auch noch auf Station. Auf Rang vier stand Elmo von Easter van de Leliaard aus der StPrSt Gille von Gun, gezogen von M. Hillmann in Goch, ist der Hengst nun in den Niederlanden zuhause.
In der Altersklasse der 12- bis 15-jährigen Hengste holte Goliath van de Groenweg von Conor Mac Nessa aus der Glencarrig Delphinium von Coosheen Finn den Sieg nach Belgien (Bild). Der Hengst war bereits mehrfach Teilnehmer an Pony Europameisterschaften im Springen und sah nun eher nach Winterruhe denn nach vollem Training aus – mehr Kondition, weniger Muskel, was ihm sehr gut stand.
Auf dem zweiten Rang stand Easter van de Leliaard von Brimstone van Graaf Janshof aus einer Tochter von Ard Abalone, Vater zu Elmo aus der vorangegangenen Klasse. Dritter dieser kleineren Klasse war TC Cracker von Sir Henry aus einer Stute von Brimstone van Graaf Janshof, gezogen und im Besitz von Ulrike Schmitt, Mönchengladbach.
In der letzten Altersklasse der 16-jährigen und älteren Hengste waren noch einmal fünf Senioren am Start – der Sieg ging an den kleineren Carraig Thunder von Thunder Storm aus der Private Dancer von Murvey Paul, in Irland von Seamus Flynn gezogen. Der Falbe (links) ist nun in den Niederlanden bei Joop de Jong in Muiderberg (NED) zuhause und konnte mit guten Bewegungen, Fundament und Rassetyp überzeugen.
Auf dem zweiten Platz stand der von Adolf Dörfler in Neudrossenfeld gezogene Diamond Rum-Sohn Diplomat aus der Lovely Bellis von Golden Dan (rechts). Der inzwischen 27-jährige Hengst hinterließ einen starken Eindruck, ungeachtet seines Alters. Auch Jobic de Coatreal von Dexter Leam Pondi, der drittplatzierte Hengst dieser Klasse, war bereits EM-Teilnehmer im Springen. Der in Frankreich gezogene Hengst ist inzwischen in Belgien zuhause und soll dort nun in die Zucht gehen. Der viertplatzierte Sir Henry, aus der Zucht von Heinz Kavermann in Hasbergen, stammt aus dem ersten Fohlenjahrgang des Frederiksminde Hazy Match aus einer Stute von Rosenaharley Lavelle. Nach der Zuchtaufgabe von Hella Spieß ist der Hengst nun bei Rita Otten in Mönchengladbach zuhause. Von dort stammt auch Sassan S, gezogen von Hella Spieß, ist der Hengst der Senior im Stall von Ulrike Schmitt und stammt von Moyglare Samson.
Zur Championship waren alle Klassensieger zugelassen, und es war wenig überraschend, dass der Däne Wirthsmühle Delaney’s (links) zum Sieger gewählt wurde: sein routiniertes Auftreten mit innerer Gelassenheit und gutem Exterieur und herausragender Bewegungsqualtiät ließen keinen Zweifel zu. Auf dem zweiten Platz stand der Belgier Irish Boy of Hazelfield (rechts), er gefiel ebenfalls durch leichte Bewegungen, Fundamentstärke und gutes Exterieur, konnte aber an die Ausstrahlung von Delaney’s an diesem Tag nicht heranreichen. Dritter wurde der Ausnahmespringer Goliath van de Groenweg vor Carraig Thunder und Sternbergs Moccachino.
Zweifellos wurde Wirthsmühle Delaney’s auch als bester (und einziger) Teilnehmer aus Dänemark geehrt. Von den deutschen Teilnehmern ging der Titel an AC-Samson af Engvang, ausgestellt von May und Holger Reimann aus Bremen. Bester Teilnehmer aus den Niederlanden war Otto van Strijthagen (Bild), bester Teilnehmer aus Belgien Irish Boy of Hazelfield, der Reservechampion der Schau.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen wurden Sportwettbewerbe abgehalten, so eine Dressur auf L-Niveau, bei der Delaney’s noch einmal sein ganzes Bewegungspotenzial zeigte. Die Ergebnisse dieser Klassen sind leider nicht auf der Verbandswebsite veröffentlicht.
Acht Hengste waren direkt aus Deutschland angereist, der Champion stammte aus deutscher Zucht, die auch noch weitere gute Platzierungen vorweisen konnte. Von allen Besuchern und Teilnehmern wurde aber vor allem die Wichtigkeit einer solchen Hengstveranstaltung, die zuletzt bei Ton Smits in Den Haag um die Jahrtausendwende abgehalten wurde, betont – nicht nur die Möglichkeit, die Hengste direkt zu vergleichen, sondern auch die Gelegenheit zum Kennenlernen, Gedankenaustausch und Fachsimpeln wurde als überaus wertvoll empfunden, der Schaucharakter mit Siegesgedanken trat in den Hintergrund – wir alle freuen uns auf die nächste Auflage dieser gelungenen Veranstaltung.